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AktionsgruppeWolf.de

Was wir wollen

Wir sind ein unabhängiger Zusammenschluss von Weidetierhaltern aus dem Schwarzwald. Durch sachliche und zielorientierte Diskussion mit Politikern, Verbänden und Behörden setzen wir uns für das Wohl aller Weidetiere ein und fordern eine wolfsfreie Weidezone Schwarzwald im „Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald". [weiter lesen]

Das wird sich durch den Wolf ändern

  • Tierwohl. Uns Landwirten liegt eine artgerechte Haltung der Tiere sehr am Herzen und auch die Gesellschaft fordert hohe Tierwohlstandards. Im Schwarzwald verstehen wir darunter den Weidegang während der Vegetationsperiode. Die Angst vor wiederkehrenden Wolfsangriffen auf Herden veranlasst manchen Landwirt dazu, die Tiere entweder abzuschaffen oder nicht mehr auf die Weide zu treiben. Darunter leidet auch das Wohl der Tiere.
  • Herdenschutz. Herdenschutzzäune können Wolfsangriffe verhindern. Doch insbesondere an steilen Hängen des Schwarzwaldes können solch hohe Zäune nicht aufgestellt und gepflegt werden. Außerdem verhindern sie auch das Durchkommen von Wildtieren und Wanderden.
  • Tourismus. Die unzähligen Wanderwege machen den Schwarzwald zu einem Paradies für Freizeitsportler und Erholungssuchende. Viele dieser Wege führen über oder entlang von Weiden und werden durch Schutzzäune unpassierbar. Herdenschutzmaßnahmen werden also auch Nachteile für alle Wandernden haben und somit auch Probleme für den Tourismus bringen.
  • Biodiversität. Weidetiere sorgen durch Fraß und Tritt dafür, dass seltene Arten wie Margeriten oder Thymian auf den Wiesen blühen und die Insekten mit Nektar versorgen. Kurz gesagt: Werden Weidetiere vom Wolf verdrängt, hat das schwerwiegende Folgen für die Artenvielfalt.
  • Landschaftsbild. Die vielfältige Landschaft des Schwarzwaldes ist das Ergebnis jahrhundertelanger landwirtschaftlicher Pflege. Rinder, Schafe und Ziegen sorgen durch Fraß und Tritt dafür, dass Wiesen und Weiden nicht verbuschen oder zuwachsen. Ohne diese Landnutzung wird sich das Landschaftsbild stark verändern, weil Wiesen und Weiden vom Wald überwuchert werden.

Offener Brief

zur Problematik Herdenschutz und Wolfsaufkommen im Schwarzwald


Herrn Landwirtschaftsminister Peter Hauk
Frau Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer
Hochschwarzwald, 27.06.2023



Sehr geehrte Damen und Herren Minister,
sehr geehrte Damen und Herren Landtagsabgeordnete,

die Aktionsgruppe Wolf ist ein Zusammenschluss von Schwarzwälder Weidetierhaltern. Wir setzen und für das Wohl aller Weidetiere ein. Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, in den Gemeinden des „Fördergebiets Wolfsprävention Schwarzwald“ die wolfsfreie Weidezone Schwarzwald durch Landesverordnung einzurichten.

Landwirte und Tierhalter sind stets um Verbesserungen im Bereich Tierwohl bemüht. Neue Ställe werden gebaut, denn Tiere sollen und müssen draußen weiden können. Die Weidetierhaltung gilt als die tiergerechteste und naturnahste Haltungsform, die für uns schlichtweg nicht mehr weg zu denken ist. Wir fragen uns jedoch: Wo bleibt das Tierwohl, wenn Tiere von Wölfen zu Tode gehetzt werden? Übergriffe durch Wölfe wirken sich nicht nur auf das gerissene Tier, sondern auf die gesamte Herde aus.

Ein weiterer Aspekt ist der Wert des artenreichen Grünlandes im Schwarzwald. Nur mit Weidetierhaltung kann artenreiches Grünland offengehalten werden, denn durch Fraß, Tritt, Lagerplätze und Dung schaffen unsere Weidetiere ein vielfältiges Mosaik aus unterschiedlichsten Mikrohabitaten, von der Flora und Fauna nachhaltig profitieren. Dies trägt maßgeblich zur Biodiversität, zum Natur- und Artenschutz sowie zum Erhalt des Ökosystems zu und ist somit auch ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.

Viele Schwarzwälder leben zudem vom Tourismus, denn als zweites Standbein bieten viele Höfe „Urlaub auf dem Bauernhof“ an. Wie soll unsere einzigartige Kulturlandschaft ohne Weidetiere erhalten werden? Wollen Touristen noch in entlegenen Schwarzwaldtälern wandern, wenn sie Angst vor Wolfsübergriffen haben müssen? Wollen Wanderer halb aufgefressene Wildkadaver auf dem Wanderweg vorfinden? Auch die Bewohner des Schwarzwaldes werden Einschränkungen hinnehmen müssen.

Herdenschutzmaßnahmen werden zwar in Baden-Württemberg in hohem Maße gefördert, jedoch sind diese in vielen Gebieten nicht zumutbar bzw. umsetzbar. Die Weidetierhaltung im Schwarzwald ist mit Wölfen nicht vereinbar. Wir haben täglich Angst um unsere Tiere, sie sind Familienmitglieder! Erfahrungen aus den Alpenländern und anderen Bundesländern zeigen, dass Weidehaltung mit Wölfen nicht funktioniert. Gerade in Milchviehbetrieben sind Vorgaben wie der Einsatz von „wehrhaften Alttieren“ oder „Tieren mit guten Mutterinstinkten“ nicht umsetzbar. Vorschläge wie „Behirtung“ oder „Mitführen von Lamas“ halten wir einen schlechten Scherz.

Landwirte (davon 70 % Nebenerwerbslandwirte) und Schäfer leisten mit ihrem unermüdlichen Einsatz für die Offenhaltung der Kulturlandschaft einen unschätzbaren Wert. Zeitlich sind alle überlastet, finanziell lohnenswert ist diese Arbeit selten. Es ist ein sensibles Gefüge, bei dem es ohnehin schwer ist, einen Nachfolger zu finden. Der Mehraufwand durch die unerlässlichen Herdenschutzmaßnahmen ist nicht mehr tragbar und führt dazu das viele Weidetierhalter aufhören möchten bzw. müssen. Wir bitten Sie daher inständig: setzen Sie sich für unsere Forderung ein und zeigen Sie damit Wertschätzung gegenüber uns Weidetierhalter.

Am 6. September 2023 möchten wir Sie und weitere Landtagsabgeordnete / Minister von 10.00 – 14.00 Uhr zu einem Besuch auf unseren Höfen einladen, damit Sie sich ein Bild vor Ort machen können.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Schuler
Aktionsgruppe Wolf


Anlage: Forderungen der Aktionsgruppe Wolf an Politik und Verwaltung

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